Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
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Rückkehr zur alten Mehrwertsteuer in der Gastronomie

Zitate von DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges
Interview mit SPIEGEL für den Artikel im März 2024:

Rückkehr zur alten Mehrwertsteuer in der Gastronomie
»Die Unterschiede zwischen Bestlage und B-Lage können existenzentscheidend sein«

Auszüge aus dem Artikel
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Die Angst, dass die Gäste wegbleiben, ist nicht unbegründet. Im Januar 2024 lag der Umsatz in der deutschen Gastronomie laut einer unveröffentlichten Umfrage des Branchenverbandes Dehoga unter 2938 Restaurantbetreibern nach SPIEGEL-Informationen 10,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.

Marktforscher gehen davon aus, dass im Januar mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland weniger häufig essen gingen als noch im Dezember. Zwar sind die Monate Januar und Februar in der Gastronomie ohnehin eine umsatzschwache Zeit, doch »die Situation ist ernst«, sagt Dehoga-Chefin Ingrid Hartges.

»Gerade für Familienbetriebe im ländlichen Raum.« Ein Kultlokal im touristischen Zentrum Berlins, in dem die Nachfrage in der Hochsaison größer ist als die Zahl der verfügbaren Plätze, mag das verschmerzen. Doch schon wenige Hundert Meter entfernt sieht es schnell anders aus. »Die Unterschiede zwischen einer Bestlage und der sogenannten B-Lage können existenzentscheidend sein«, sagt Dehoga-Chefin Hartges.

Der Branchenverband hatte 2023 vor massenhaften Pleiten gewarnt. Ob es dazu kommt, ist noch nicht zu erkennen. Wenn Lokale aufgeben, muss sich das nicht in steigenden Insolvenzzahlen niederschlagen. Viele machen ihren Laden einfach so dicht. Und manch einer versucht womöglich, Umsätze an der Steuer vorbeizuschleusen. Zuletzt waren Beiträge von Restaurantbesuchern in sozialen Netzwerken zu lesen, dass Lokale nur noch Bargeld akzeptierten. Solche Geldströme sind von Steuerprüfern kaum zu kontrollieren.

Dehoga-Chefin Hartges kontert. Es sei »befremdlich, dass die Wissenschaft den niedrigeren Steuersatz als ungerechtfertigte Subvention diskreditiert, obwohl er in 22 von 28 EU-Staaten Gesetz ist«. [...]