Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
(DEHOGA Bundesverband)


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Branchenaussichten - Statements von Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin DEHOGA Bundesverband

Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA Bundesverbandes, teilt auf Anfrage der BILD am 19. Dezember 2024 mit:

Zur Lage
Betriebe unter Druck: Es braucht einen politischen Neustart
Noch immer haben sich die gastgewerblichen Betriebe nicht von den massiven Folgen der Corona-Pandemie erholt. Die realen Umsätze in der Gesamtbranche lagen von Januar bis Oktober 12,4% unter dem Vorkrisenniveau, bei den Gaststätten beträgt das Minus sogar 15,3%. Die Lage im Gastgewerbe ist angespannt. Wie es 2025 weitergeht, hängt in entscheidendem Maße vom Ausgang der Bundestagswahl am 23. Februar ab. Wird es gelingen, echte Aufbruchstimmung zu vermitteln, findet die Politik die richtigen Antworten auf die drängenden Fragen der Wirtschaft, steigt die Konsumlaune? Unsere Betriebe brauchen dringend mehr Flexibilität und spürbare Entlastungen. Top Prio hat für uns: Einheitlich 7% Mehrwertsteuer auf Essen. Klar ist: Ohne starke Wirtschaft gibt es keinen Aufschwung, keine sicheren Jobs und keinen Wohlstand.

Zur Beschäftigung
Das Gastgewerbe bleibt die Branche der Chancen und der Vielfalt
Das Gastgewerbe beschäftigt 2,2 Millionen Menschen, davon 1,1 Millionen sozialversicherungspflichtig. Gut 40% haben eine ausländische Staatsangehörigkeit. Ob mit oder ohne Ausbildung, ob aus Deutschland oder aus anderen Teilen der Welt – Gastronomie und Hotellerie bieten auch in 2025 Chancen für alle. Das Gastgewerbe bleibt ein starker Jobmotor, es gibt weiter Zehntausende offene Stellen und die Dynamik ist groß. Wie viel Beschäftigung wir tatsächlich realisieren können, hängt von der Wirtschaftslage, der Konsumlaune der Gäste und dem Funktionieren der Erwerbsmigration ab. Klar ist: Der Frühling bringt verstärkte Nachfrage nach motivierten Arbeits- und Fachkräften.

Zu den Löhnen
Mehr Geld im Portemonnaie für viele Beschäftigte
Tarifverträge werden im Gastgewerbe regional abgeschlossen. In allen Ländern gab es zuletzt kräftige Erhöhungen und im nächsten Jahr folgen weitere. Im Durchschnitt liegen die Steigerungen bei 6,1% pro Kalenderjahr und damit deutlich über der Inflation. Leider wird Einiges davon durch die staatlich verursachten Steigerungen bei den Sozialabgaben aufgefressen. Für die Beschäftigte bleibt trotzdem ein deutliches Plus im Portemonnaie.