Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
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DEHOGA Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges zum Thema Personalmangel

Anlässlich einer Anfrage der NOZ teilte der DEHOGA mit:

Frage: Wann gab es den stärksten Einbruch beim Personal in der Pandemie?

Die Corona-Pandemie mit neun Monaten Lockdown für unsere Branche hat den gastgewerblichen Arbeitsmarkt mit voller Wucht getroffen.

Der höchste Rückgang bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wurde im Mai 2021 nach dem langen Lockdown mit 14,5 Prozent registriert, das entspricht 160.000 weniger sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gegenüber Mai 2019. Das Minus hat sich dann bis zum November 2021 auf 75.000 reduziert.

Frage: Wie viele Mitarbeiter sind abhanden gekommen?

Es ist erfreulich, dass sich mit wachsenden Perspektiven in der Branche auch wieder rasch Beschäftigung aufbaut. So gab es im Juli 2021 mit 1.000.400 erstmals wieder mehr als eine Million sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Gastgewerbe. Im November 2021 zählte das Gastgewerbe 1.019.700 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und damit im Vergleich zum November 2019 den geringsten Rückgang von 6,9 Prozent (-75.617 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte).

Frage: Warum verlassen immer mehr Mitarbeiter die Gastrobranche? Welche Rolle spielen Corona-Maßnahmen? (Tragen von Mund-Nasen-Schutz, renitente Gäste)

Die Entwicklung zeigt, dass Mitarbeiter schnell zurückkommen. Insofern begrüßen wir es auch sehr, dass Bund und Länder entschieden haben, dass zum 20. März alle Corona-Auflagen fallen werden. Das ist für unsere hart getroffene Branche ein ganz wichtiges Signal. Wir fordern von der Politik alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, dass die Branche nicht mehr in den Lockdown muss und damit die Mitarbeiter nicht mehr von Kurzarbeit betroffen sind.

Frage: Gibt es Erkenntnisse, in welche Bereiche das Personal abwandert?

Wir wissen, dass Beschäftigte aus unserer Branche zum Beispiel in die Logistikbranche und in den Einzelhandel gewechselt sind. Allerdings sind auch viele Mitarbeiter wieder zurückgekommen. Denn unstrittig ist, dass die Tätigkeiten in unserer Branche abwechslungsreicher und vielfältiger sind.

Frage: Was muss besser werden, damit die Gastronomie attraktiv bleibt?

Grundsätzlich ist die Branche der Gastfreundschaft sehr attraktiv. Keine Frage: Wir stehen in hartem Wettbewerb mit anderen Branchen, wenn es um Nachwuchskräfte und Mitarbeiter geht. Umso wichtiger ist, dass eine faire Vergütung bezahlt wird, ein gutes Betriebsklima herrscht und den Mitarbeitern Respekt und Wertschätzung entgegengebracht wird.

Zur Sicherung der Arbeitsplätze kommt es jetzt mehr denn je darauf an, Unternehmern wie Mitarbeitern Perspektiven und Planungssicherheit zu geben. Wir sind uns sicher, dass unsere Branche wieder wachsen wird und wir wieder Arbeits- und Ausbildungsplätze mit Zukunft anbieten können. Voraussetzung ist, dass die Betriebe dauerhaft unter wirtschaftlich tragfähigen Bedingungen arbeiten können.