Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
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Gästeübernachtungen April 2020: 89 % weniger als im Vorjahresmonat

Die Corona-Krise lässt die Übernachtungszahlen dramatisch einbrechen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch bekanntgab, sanken die Übernachtungszahlen im April 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 89,3 Prozent. Die Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland nahmen im Vergleich zum April 2019 sogar um 93,1 Prozent ab. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Beherbergungsbranche sind verheerend. Das zeigt die amtliche Statistik erneut in aller Deutlichkeit.

Touristische Übernachtungen waren seit dem 23. März bis Mitte Mai beziehungsweise sogar Ende Mai untersagt. Nur noch die Beherbergung von Geschäftsreisenden war grundsätzlich gestattet. Diese fand jedoch so gut wie gar nicht mehr statt. Reisen und Firmenveranstaltungen wie Kongresse, Tagungen und Meetings wurden abgesagt. Bis Ende April beklagte das Gastgewerbe insgesamt Umsatzverluste in Höhe von 10 Milliarden Euro bei weiterhin hohen Fixkosten.

Und die Krise ist noch nicht vorbei. Auch für den Mai und die folgenden Monate erwarten wir starke Umsatzeinbußen. Denn trotz Wiedereröffnung der Hotels für Touristen bedeuten die strengen Corona-Auflagen weiterhin massive Umsatzverluste bei gleichzeitig hohen Kosten.

Auf die angelaufene Sommersaison blickt der DEHOGA mit gemischten Gefühlen. Während es in der Ferienhotellerie nunmehr Hoffnung gibt und auch Buchungen eingehen, ist die Situation in der Stadt- und Tagungshotellerie unverändert dramatisch. Geschäftsreisende bleiben aus. Tagungen finden immer noch nicht statt. Internationale Gäste fehlen. Die wenigen inländischen Touristen können die Umsatzausfälle derzeit nicht kompensieren. Auch Großveranstaltungen werden frühestens wieder ab 1. September 2020 möglich sein. Sämtliche begleitende Hotelumsätze fallen bis dahin aus. Kurzum: Von einem Normalgeschäft ist die Hotellerie noch weit entfernt.

Erschwerend kommt hinzu, dass es in unserer Branche keine Nachholeffekte gibt. Verlorener Umsatz kann nicht aufgeholt werden. Das Hotelzimmer, das heute nicht verkauft wird, kann nicht später verkauft werden. Wenn die Räumlichkeiten heute leer stehen, können in zwei Monaten nicht doppelt so viele Menschen darin übernachten, tagen oder feiern.

Zigtausende Betriebe kämpfen weiter um das wirtschaftliche Überleben und den Erhalt der Arbeitsplätze. Umso mehr kommt es jetzt darauf an, dass die angekündigten Überbrückungshilfen für das Gastgewerbe fließen – und zwar schnell und für alle betroffenen Unternehmen und Betriebe. Dabei darf nicht die Größe oder die Mitarbeiterzahl der Betriebe entscheidend sein, sondern der Grad der Betroffenheit der Betriebe.

Die PM des Statistischen Bundesamtes finden Sie hier...