Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
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DEHOGA-Konjunkturbericht: Hotellerie und Gastronomie setzen im Winter auf bessere Geschäfte

Arbeitsmarktreformen und deutliche Steuersenkungen beim 2. Branchentag für das Gastgewerbe gefordert

(Berlin, 23. November 2004) Nach über drei Jahren wirtschaftlicher Talfahrt hellt sich die konjunkturelle Lage der 250.000 Hoteliers und Gastronomen in der Bundesrepublik langsam auf. Von jetzt an kann es nur noch bergauf gehen, so das Fazit von Ernst Fischer, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband), beim 2. Branchentag für das Gastgewerbe vor fast 900 Hoteliers und Gastromomen in Berlin. Von Januar bis September stiegen die Umsätze in der Hotellerie real um 0,3 Prozent. Immer noch im Minus mit 4,6 Prozent liegen dagegen die gastronomischen Betriebe.

Der gerade im Amt bestätigte Präsident der Hoteliers und Gastronomen in Deutschland setzt auf ein Ende der konjunkturellen Eiszeit im bevorstehenden Winter. Die aktuellen Daten des Konjunkturberichtes Gastgewerbe Sommer 2004 Ausblick Winter 2004/2005 geben berechtigten Anlass zur Hoffnung: Jeder fünfte der 2.600 befragten Unternehmer glaubt an steigende Umsätze in der kalten Jahreszeit. 37 Prozent der Betriebe gehen zumindest von einer Stabilisierung der Lage aus. Erstmals seit Jahren haben damit die Umsatzpessimisten in Hotellerie und Gastronomie nicht mehr die Oberhand.

Den Unternehmen der Markenhotellerie sowie den auf Wellness und Tagungen spezialisierten Häusern und der Stadthotellerie räumt Fischer dabei die größten Wachstumschancen ein. Fast jeder dritte Betreiber in diesen Segmenten rechnet mit einem anziehenden Geschäftsverlauf. In der Gastronomie setzen vor allen Dingen die Unternehmen der Systemgastronomie auf positivere wirtschaftliche Eckdaten. Aber auch die klassischen Restaurantbetriebe schöpfen erstmals wieder leichte Hoffnung.

Die wirtschaftliche Erholung des Gastgewebes macht Fischer allerdings von einem deutlichen Aufschwung der Binnenkonjunktur und von durchgreifenden Reformen in der Arbeitsmarkt-, Steuer- und Gesundheitspolitik abhängig: Uns hilft kein Reformlüftchen. Was wir brauchen, ist ein Sturm der Veränderungen. Die Menschen und Unternehmen brauchen schleunigst wieder Planungssicherheit und erwarten klare Strategien von der Politik, die dem Angstsparen in Deutschland Einhalt gebieten, so Fischer.

Dabei fußen die vorsichtig optimistischen Konjunkturerwartungen auf einer ökonomischen Situation des Gastgewerbes, die sich auf dem seit Jahrzehnten niedrigsten Niveau der Branche befinden.

Allerdings brachte laut des aktuellen Konjunkturberichtes des DEHOGA Bundesverbandes auch bereits das zurückliegende Sommerhalbjahr 2004 erste Linderung.

35 Prozent der Hoteliers in Deutschland berichten für den Zeitraum April bis September 2004 von volleren Betten. In fast jedem dritten Fall schlug sich die bessere Belegung der Zimmer ebenso positiv auf den Umsatz nieder. Eine Analyse des Hotelverbandes Deutschland (IHA) weist für die ersten neun Monate des Jahres eine Steigerung der durchschnittlichen Auslastung der Hotellerie um 5,1 Prozent aus.

Die Sommer-Bilanz der Gastwirte, der Café- und Restaurantbetreiber dagegen fällt weiterhin mager aus. Doch auch wenn die Ertrags- und Umsatzverlierer erneut in der Mehrheit bleiben, sind die Zeiten der Negativrekorde auch hier Geschichte.