Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
(DEHOGA Bundesverband)
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(Berlin, im Januar 2005) Zur aktuellen Debatte um den Nichtraucherschutz in der Gastronomie erklärt der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband) Ernst Fischer:
"Der DEHOGA Bundesverband spricht sich entschieden gegen ein gesetzliches Rauchverbot im Gastgewerbe aus und plädiert stattdessen für freiwillige Vereinbarungen.
In der letzten Zeit ist viel für einen nachhaltigen Nichtraucherschutz in Deutschland getan worden. Auch das Gastgewerbe hat längst auf den Markt reagiert und sorgt verstärkt dafür, dass ,dicke Luft` zwischen Rauchern und Nichtrauchern gar nicht erst entsteht Nichtraucherzimmer oder Nichtraucheretagen in Hotels und Nichtraucherzonen in Restaurants bestätigen dies eindrucksvoll.
So herrscht in vielen Frühstücksrestaurants der Hotellerie Rauchverbot oder es gibt weiträumig gestaltete Nichtraucherbereiche. In nahezu allen Betriebsrestaurants finden sich, wenn überhaupt, nur noch minimale Raucherinseln. Auch in den Betrieben der Handels-, Flughafen- und Bahnhofsgastronomie, in den Autobahnraststätten oder in den Filialen der Burger- oder Steakhaus-Ketten existieren großzügige Zonen, die für Nichtraucher reserviert sind.
Komplizierter stellt sich die Situation allerdings in kleineren Gastronomiebetrieben oder Schankwirtschaften dar. Aus räumlichen Gründen gestaltet sich hier die Schaffung von Nichtraucherzonen als sehr schwierig.
Der DEHOGA Bundesverband empfiehlt den gastgewerblichen Unternehmen bereits seit Jahren erfolgreich, alle Möglichkeiten zur Einrichtung von Nichtraucherzonen aufgrund des veränderten Gästeverhaltens zu überprüfen.
Jetzt geht es darum, mit weiteren konkreten Maßnahmen deutlich zu machen, dass alle Anstrengungen unternommen werden, das Nichtraucherangebot in der speise-orientierten Gastronomie auszubauen.
Derzeit befinden wir uns in sehr konstruktiven Gesprächen mit dem Bundesgesundheitsministerium, um mit ihm gemeinsam realistische Konzepte zu erarbeiten. Wir brauchen Vereinbarungen, die in der Branche wirklich greifen.
Vorstellbar wären Checklisten, Best-Practice-Modelle, Informationen zu wirksamen Be- und Entlüftungssystemen, bessere Kommunikation durch Kennzeichnung des Nichtraucherangebots an der Eingangstür oder im Internet.
Bei guter Luft stellen unsere gastronomischen Betriebe den idealen Treffpunkt zwischen befreundeten Rauchern und Nichtrauchern dar.
Ein gesetzliches Rauchverbot lehnt der DEHOGA Bundesverband ab. Es wäre unvereinbar mit der unternehmerischen Entscheidungsfreiheit. Auch zukünftig muss es den Hoteliers oder Gastronomen überlassen sein, wie sie ihr Angebot für Raucher und Nichtraucher gestalten.
Im Ausland haben gesetzliche Rauchverbote zu hohen Umsatzeinbußen in der dortigen Gastronomie geführt. Ein staatlich verordnetes Rauchverbot in Deutschland käme einem Dolchstoß für die Vielzahl der kleineren Restaurants, Bars und Eckkneipen gleich und würde Tausende Arbeits- und Ausbildungsplätze kosten.
Wir benötigen differenzierte Lösungen und diese sind am besten auf freiwilliger Basis zu verwirklichen."